Zweimal Spitzenleistung des „Grofe-Theaters“ Bauschlott am vorletzten Januar-Wochenende
Den vieraktigen Schwank „Himmel und Hölle“ von Dietmar Steimer, führte das „Grofe-Theater“ Bauschlott am vorletzten Januar-Wochenende in der Gräfin-Rhena-Halle vor vollem Haus auf. Das Laienschauspielensemble bewegte sich dabei mal auf ganz anderem Terrain. Stefan Zorn, Vorsitzender des veranstaltenden Fördervereins des Musikvereins Bauschlott, hatte in seiner Begrüßung nicht zu viel versprochen, indem er zu den Besuchern sagte: „Lehnen Sie sich einfach entspannt zurück, genießen den Abend und sparen Sie dabei natürlich nicht an Applaus.“ Er dankte dem Restaurante Mama da Vinci für die Unterstützung bei der Zubereitung der Tagliatelle in Parmesan, Sead Karic vom Reha-Fit Gesundheitszentrum in Bauschlott für die Kostenübernahme der Eintrittskarten, Rudolf Fuchs für die Spende seiner leckeren Kartoffeln für den Kartoffelsalat, der restlos wegging, Thomas Furrer und dem gesamten Küchenteam für die Bewirtung, ebenso allen Helfern die sich irgendwie bei dieser Veranstaltung einbrachten sowie dem Publikum für den zahlreichen Besuch. Zudem gab Zorn bekannt, dass es als Novum beim „Grofe-Theater“ einen Weinstand mit Highlights aus dem Kaiserstuhl gibt.
Die Akteure, denen die Rollen wie auf Leib geschrieben waren, vollbrachten eine Spitzenleitung. Zum Stück: Es war nicht vorgesehen, dass Ewald Pfeifer (Gerd Leicht) einen Stromschlag bekommt. Deshalb weiß Engel Ordnikus (Dr. Gerd Rüßmann-König) im Himmel nicht so recht, ob er ihn behalten soll oder in die Hölle weiterschicken muss. Deren Gesandter Arthur (Thomas Engel) ist im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihm her, wie der Teufel hinter einer armen Seele. Denn Ortsvorsteher Pfeifer ist nämlich kein unbeschriebenes Blatt. So hat er in der Gemeinde mal dem Musikverein, dem Pfarrer oder anderen Schaden zugefügt, um seinen Willen durchzusetzen, sich zu bereichern oder einem Widersacher eins auszuwischen. Ewald ahnt, dass ihn seine schlechten Taten in die Hölle bringen könnten, weshalb er ein letztes Mal zu mogeln versucht, was ihm jedoch misslingt.
Daher hätte das Stück auch „Himmel oder Hölle“ lauten können. Da es für den „Verstorbenen“ nun keinen Raum und Zeit mehr gibt, geht sein Schutzengel (der achtzehnjährige Robin Klotz, der erstmals mitspielte) mit ihm zu seiner Familie auf die Erde zurück. Er kann nur sie, sie aber ihn nicht hören und sehen, als sie sich in seinem Wohnzimmer unterhalten. Dies sind seine Frau Anna Jessica Taucher), deren Mutter Marliese (Nadine Iacona), Anna´s Cousine Martha (Kerstin Hilt) und deren Mann Albert (Andreas Stößer). Da er auch noch ihre Gedanken hören kann, kommen so manche Sünden ans Tageslicht. Als schließlich Artur Ewald in das Höllenreich mitnehmen will, schreit er immer wieder verzweifelt laut: „Ich will nicht in die Hölle“, bis er in seinem Bett aufwacht und feststellt, dass alles nur ein böser Traum war. Das gab ihm zu verstehen, wie schnell man für immer an den Ort der Verdammnis kommen kann. Ein Stück, das die Besucher daher nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken bringen konnte.
Als Souffleuse fungierte Lucie Wallace, für die Maske und Frisur war Sandra Hofsäß vom Friseursalon „Aloha Hair“ in Stein zuständig. Verantwortlich für Licht und den guten Ton zeichnete Sebastian Walz. Regisseur und Leiter Jürgen Klotz war auch für den Kulissenbau und die Dekoration zuständig. Er dankte „seiner“ starken Truppe einschließlich den Helfern im Hintergrund. Da manches in wenigen Händen lag, teilte Klotz mit, dass das Ensemble sich nicht nur über neue Schauspieler freue, sondern auch Personen die mit anpacken jederzeit willkommen seien. Als derzeit Ältester der Theatergruppe hat Dr. Gerd Rüßmann-König stellvertretend die unermüdliche Arbeit, die Jürgen Klotz geleistet hat, würdigend herausgestellt. „Seit nach den Sommerferien hat er unzählige Proben geleitet und mit tollen Ideen zum Stück alles bereichert. Er ist das Herz dieser Theatergruppe, ein Herz, das trotz alles Stresses hoffentlich niemals aufhört zu schlagen“, brachte Rüßmann-König seinen Wunsch zum Ausdruck.
Stefan Zorn dankte allen Mitwirkenden für eine tolle Leistung. „Das war spitze, macht weiter so“, lautete sein überzeugendes Resümee. Mit dem Marsch „Auf Wiedersehen“ wurden die Akteure schließlich mit reichlich Applaus von der Bühne verabschiedet. pd