Ein volles Haus hatte der Musikverein Bauschlott am Sonntag, 3. April, vormittags und über Mittag in der örtlichen Gräfin-Rhena-Halle mit einer musikalischen und kulinarischen Neuheit. Anlass war ein böhmisch-mährisches Konzert mit Musikern der „Egerländer Musikanten“. Zusammen mit Franz Tröster (Trompete) und Holger Müller (Schlagzeug) von den weltbekannten „Egerländer Musikanten“, spielte der Musikverein Bekanntes aus dem Egerländer-Repertoire sowie Highlights aus den Kategorien Marschmusik, Polka und Walzer. Das Konzert bildete zugleich den Abschluss eines intensiven Wochenendworkshops des Orchesters mit den Profi-Musikern.
Mit dem Marsch „Jubelklänge“ wurde das Konzert durch Oliver Bickel, Dirigent des Musikvereins eröffnet. Danach wechselten sich Tröster (seit 26 Jahren bei den „Egerländer“) und Holger Müller (seit 22 Jahren) beim Dirigieren ab. Obgleich in diesem Jahr das 60-jährige Bestehen der Volksmusikgruppe ansteht, nahmen sie sich dennoch ein Wochenende Zeit für die rund 40 Bauschlotter Musikerinnen und Musiker.
Tröster erinnerte an die Anfänge der „Egerländer“ im Jahre 1956 mit Ernst Mosch und Erwin Lehn, was auch die Arbeit der Musikvereine veränderte und unter anderem der bekannte Walzer „Rauschende Birken“ entstand. Mit „Tränen der Liebe“, wurde ein Walzer der mährischen Seite aus den Anfängen der „Egerländer“ präsentiert. Bei dem Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ wurde nicht nur musiziert, sondern auch dazu gesungen. Als Solisten stimmten Vorsitzender Stefan Weihung und sein Vize Andreas Stößer bei der Polka „Von Freund zu Freund“ ein.
Als Franz Tröster die Sensucht-Polka („Schöne Serenade“) ansagte teilte er mit, dass diese zu seinen Lieblings-Polkas zählt, mit der er auch aufgewachsen ist. Zum weiteren vorgetragenen Repertoire gehörten der Walzer „Wenn der Wein blüht“ und der „Montana“-Marsch“. Unter dem Publikum herrschte eine Bombenstimmung,weshalb es auch immer wieder Schunkelrunden gab.
In Anbetracht des Tournee-Titels vor drei Jahren, „Musik der Generationen“, erinnerte Holger Müller daran, wie in den 1980er- und 1990er-Jahren die Musikvereine wieder neu mit ihrer Jugendarbeit mit Blick auf die Zukunft begonnen haben. So freute er sich, dass von der zweijährigen Amelie an das Konzert von jeder Generation besucht wurde. Ebenso, dass von der 15-jährigen Anna an der Trompete (die es sich trotz ihres Geburtstages am 3. April nicht nehmen ließ, beim Konzert mitzuwirken) bis zum 82-jährigen Ehrenvorsitzenden Wilhelm Stößer mit Klarinette auch auf der Bühne jede Generation vertreten ist. „Schließlich können die Jungen von den Alten sowie umgekehrt lernen“, betonte Müller. Wobei es darauf ankomme wie der Verein spielt und nicht was der Verein spielt.
Vorsitzender Weihing brachte gegen Ende des Konzertes seine Freude über das Publikum zum Ausdruck, das unglaublich gut mitgetragen hat. “Wenn die Proben nicht immer leicht für uns waren, eine neue Art der Musik zu machen, so war es dennoch ein super Wochenendworkshop und super schönes Konzert. „Hoffentlich kommt ihr mal wieder nach Bauschlott, um das zu vollenden, was ihr begonnen habt“, war sein Wunsch an die „Egerländer“. Diese konnten das nur erwidern konnten, welche ebenfalls, wie die Musiker, sehr viel Spaß bei den Proben hatten. „So sind wir von Freund zu Freund zusammengewachsen, was auch der Applaus zeigt“, ergänzte Weihing. Da seine Mutter Anne die beiden Gast-Musiker über das Wochenende so gut bekochte, erhielt sie von ihnen in Anlehnung an die „Löffel-Polka“ zwei Holzlöffel in einem Samt-Täschchen überreicht.
Ein weiterer Dank ging an Orchesterleiter Bickel, der sich Woche für Woche vor das Orchester stellt sowie die Vor- und Nacharbeit erledigt. Als eine rundum gelungene Sache mit wichtigen Tipps, wo viel dazu gelernt werden konnte, da der Musikverein bei verschiednen Festen Märsche, Polkas und Walzer spielt, bezeichnete er das Wochenende. „Es hat viel Spaß bereitet, da die Proben locker und humorvoll und nicht so gezwungen waren“, ergänzte er.
Ein überaus tosender Applaus war allen Mitwirkenden sicher. Sie belohnten dies mit der „Borsicka“-Polka, als Zugabe, die unter drei Titeln ausgesucht werden konnte, dirigiert von Bickel. Nach dem Konzert wurde zum Mittagessen sowie Kaffee und einer reichhaltigen Auswahl an Kuchen und Torten eingeladen. pd