Herbstkonzert 2013

Musikverein Bauschlott „auf Jagd nach Moby Dick“

Von „Matrosen und Walen“ sowie mit Volldampf im „Vergnügungszug“

Ein extravagantes, großes Herbstkonzert, veranstaltete der Musikverein Bauschlott traditionell am Spätnachmittag von Allerheiligen in der Gräfin-Rhena-Halle. Die wunderschöne herbstliche Bühnendekoration hatte Gabriele Bott „gezaubert“.
Über 60 Mitwirkende, von 14 bis 79 Jahren, musizierten mit einer Reihe von Instrumenten von einer kleinen Piccolo-Flöte bis zum Kontrabass, den Roman Rothen spielte. Wenn auch etwas ungewohnt für ein Blasorchester, begleitete Benedict Weber zur Bereicherung auf dem Klavier.

Musikverein BauschlottAls würdevoller Auftakt zum Wagnerjahr, anlässlich des 200.Geburtstages des großen Komponisten, spielte das große Blasorchester zu dessen Ehre Elsas Einzug in die Kathedrale aus „Lohengrin“.

Zur Krönung des Konzertes wurde besonders eindrucksstark „Of Sailors and Whales“, zu deutsch „Von Matrosen und Walen“, von W. Francis McBeth zum Vortrag gebracht. Damit nahm der Musikverein Bauschlott in der Höchststufe im Frühjahr als einzige Kapelle aus dem Blasmusikkreisverband Pforzheim/Enzkreis an einem Wertungsspiel in Eriskirch bei Friedrichshafen am Bodensee teil. Mit 93 von 100 möglichen Punkten, erhielt das Orchester damit das Prädikat hervorragend verliehen. Das fünfsätzige Werk basiert aus Szenen der Romanvorlage “Moby Dick“, einem Klassiker der Weltliteratur. Es ist die Geschichte des einfachen Seemanns Ishmael der mit Kaptän Ahab auf eine verhängnisvolle Walfangjagd fährt und dabei als einziger Überlebender aus dem Kampf mit „Moby Dick“, dem weißen Wal, hervorgeht. Dabei wurde der dritte Satz „Father Mapple“ vom Orchester nicht gespielt, sondern gemeinsam gesungen. Die einleitenden Ansagen zu den fünf Sätzen machte im Hintergrund mit seiner markanten Stimme Jan Kleymann.

Mit ihrer Piccolo-Flöte glänzte Nicole Wiedemann von der Tribüne aus als Solistin bei der Variazioni Sinfoniche su „Non portho reposare“ von Hardy Mertens.

„Ich bin überaus begeistert, mit so etwas habe ich nicht gerechnet“, betonte voller Euphorie eine überaus zufriedene Besucherin während der großen Pause. Dem entgegnete Hausmeister Armin Hölzle zusammenfassend mit dem Wort „sagenhaft“!

Zunächst ging es nach der Pause mit der Ouvertüre zu der bekannten Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi weiter. Bei „Danzón no. 2“ brillierten die Solistinnen Sabrina Heidl mit Klarinette und Rebecca Grimm mit Trompete. Das sich anschließende Pasodoble „Teatro Montecarlo“ entstand im 19. Jahrhundert in Spanien und ist seit 40 Jahren im Welttanzprogramm erhalten.

Mit den Worten: „Oliver, ich hoffe, dass Du dem Musikverein Bauschlott noch viele Jahre erhalten bleibst“, bedankte sich Vorsitzender Harald Fuchs bei „seinem“ Kapellmeister für dessen großen und unermüdlichen Einsatz. Der wiederum gab das Lob an die Kapelle weiter, indem er an den Stress bei den Proben erinnerte, indem manche Mitwirkende sehr geduldig und andere auch wieder weniger geduldig waren, wonach er betonte: „Ich bin sehr stolz auf mein Orchester, welches ein so tolles Werk zu Gehör bringen konnte!“ Bei Horst Weihing und Werner Scheuble bedankte sich der Dirigent, die anlässlich ihres Geburtstages das Notenmaterial zu „Of Sailors und Whales“ sowie zu „Danzon no. 2“ gestiftet haben.
Mit „Volldampf“ verabschiedete sich die Blaskapelle im „Vergnügungszug“, mit der gleichnamigen Schnellpolka von Johann Strauss Sohn. Hierbei wurden realistisch dargestellte Zugtöne erzeugt.

Der frenetische Applaus der zahlreichen Besucher wurde mit dem „Bruckerlager“- Marsch belohnt, wozu diese zum Takt geklatscht hatten. Doch das begeisterte Publikum wollte sich damit nicht zufrieden geben und forderte lautstark eine weitere Dreingabe: „Ne Kleinigkeit gibt´s noch, aber dann wartet meine Schokolade“, versprach Bickel. Die hatte er vom Vorsitzenden Harald Fuchs geschenkt bekommen, da er ein großer Fan von Schokolade ist und daher nach seinen Worten den Abend nicht überleben sollte. Schließlich wurde nochmals ein Teil von „Nabucco“ zu Gehör gebracht. pd