Ein Abend voller Abwechslung

Konzert des Bauschlotter Musikvereins bietet mehr als 200 Zuhörern eine große Vielfalt

Die Halle ist brechend voll, die Stimmung bestens und das Programm gleichermaßen abwechslungsreich und anspruchsvoll: Mit seinem Jahreskonzert hat der Bauschlotter Musikverein am Samstagabend beim Publikum voll ins Schwarze getroffen, für Begeisterung und Beifallsstürme gesorgt. Sowohl das Jugend- als auch das große Orchester hatten seit dem Sommer geprobt, um den mehr als 200 Gästen eine große musikalische Vielfalt von Operette bis Filmmusik, von zart-gefühlvoll bis aufregend-mitreißend bieten zu können. Als sie die Bühne betreten, wird es voll: 45 Musiker spielen im großen Blasorchester, 17 im Jugendorchester. Zahlen, die Sandra Apel als „sehr erfreulich“ bezeichnet. Sie ist im Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und erklärt: Der Bauschlotter Musikverein habe in der Corona-Zeit nicht nur alle Musiker halten können, sondern auch drei neue dazugewonnen, einen sogar von auswärts. Ein Erfolg, den Apel auch darauf zurückführt, dass der Verein im Rahmen des Erlaubten immer aktiv war und neben dem Probenbetrieb auch die Konzerte fortgesetzt hat, so gut es ging. So gab er etwa im Juli ein Schlosskonzert, beteiligte sich am Maifeiertag und am Straßenfest.

Auch am Samstag merkt man den Musikern an, dass sie Lust haben, wieder zusammen zu spielen und aufzutreten. Als erstes betritt das Jugendorchester die Bühne, das der Bauschlotter Musikverein zusammen mit den Kollegen aus Göbrichen auf die Beine stellt. Unter Andreas Kubatovs Leitung präsentieren die Zehn- bis 14-Jährigen nicht nur den Klassiker „Rock My Soul“ der Les Humphries Singers, sondern auch Filmmusik aus Sister Act und Star Wars. Tosender Beifall ist ihnen ebenso sicher wie den Mitgliedern des großen Blasorchesters, die bei ihrem Auftritt deutlich machen, wie vielfältig und anspruchsvoll moderne Blasmusik sein kann. Die von Philipp Zink geleiteten Musiker beherrschen die ganze Bandbreite: Filmmusik aus dem Herrn der Ringe und Harry Potter gibt es genauso zu hören wie die Ouvertüre zu Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“, die sie mit dynamischer Spielweise und einem feinen Gespür für Nuancen zum Vortrag bringen.

Perkussive Elemente spielen dagegen bei „Goddes of Fire“ eine Rolle, in dem sowohl die Schönheit als auch die Zerstörungskraft des Feuers dargestellt werden. Überhaupt zieht sich das Feuer wie ein roter Faden durch das Programm und taucht immer wieder auf, etwa bei den „Chariots of Fire“ und „Through the Vulcan’s Eye“. Als Zugabe kredenzen Blas- und Jugendorchester dem begeisterten Publikum gemeinsam den Coldplay-Hit „Viva La Vida“. Applaus
erhält auch Uwe Elsäßer, der für 50 Jahre aktives Musizieren geehrt wird. Das nächste große Projekt des Bauschlotter Musikvereins ist ein großes Konzertwochenende, das Anfang April zusammen mit dem Musikverein Eisingen mit insgesamt mehr als 70 Mitwirkenden stattfinden soll. Apel sagt, zwischen den beiden Vereinen „stimmt die Chemie einfach“. Beide seien für  Kooperationen sehr offen und hätten sich bei Konzerten schön öfter gegenseitig ausgeholfen. – Text und Fotos: Nico Roller