Temperament- und kraftvolles Frühjahrskonzert des Musikvereins Bauschlott

Jugendorchester und großes Blasorchester begeisterten mit ihrem Repertoire

Wahrlich kein Aprilscherz: Das Frühjahrskonzert des Musikvereins Bauschlott am Samstagabend, 1. April, in der Gräfin-Rhena-Halle, eröffnete mit vereinten Kräften das 20-köpfige Jugendorchester des örtlichen Musikvereins und des Musikvereins Göbrichen unter der Leitung von Andreas Kubatov mit „Eye of The Tiger“, einem typischen Box Lied. Wegen der Kooperation war auch eine größere Abordnung des Musikvereins Göbrichen präsent. Zum weiteren Repertoire gehörte unter anderem „Irisch Dream“, der von einer sanften, temperamentvollen Melodie gespielt wird. Den Wunsch einer Zugabe wollten sie dem begeisterten Publikum nicht vorenthalten. Viel Anerkennung bekamen die beiden charmanten Moderatorinnen und Linnea Hilt und Lucy Steinhilper.

Vorsitzender Stefan Weihing stellte fest, dass die Jugendlichen seit dem letzten Konzert vor über einem halben Jahr sich noch kräftig verbessert daher und sich selbst übertroffen haben. Wie begeistert für die Blasmusik bereits kleine Kinder sein können, zeigte ein kleines Mädchen, das im Verlauf des Konzertes auf dem Schoss ihrer Oma zum Takt klatschte. Das stattliche Blasorchester unter der Leitung von Philipp Zink, eröffnete geballt und kraftvoll mit „Gandalf aus der 1. Sinfonie Herr der Ringe“ aus dem Jahre 1988 von Johan de Meij. Wie der Dirigent erst am Vorabend erfahren hatte, wurde er kurzfristig dazu auserkoren, bei den Ansagen einspringen zu dürfen. Hierfür zollte ihm zum Abschluss der Vorsitzende reichlich Lob, indem er die Moderation super  gemacht habe, wodurch er Hintergrundwissen über die Stücke vermittelte, das man so nicht gehabt hätte.

Mit „English Folk Song Suite“ kam ein großes Meisterstück aus der Geschichte der Blasmusik mit drei kurzweiligen Sätzen durch würdevolle Musik zu Gehör, wie derOrchesterleiter betonte. „Cloudburst“ stammt von Erik Whitacre, einem zunächst einfachen Komponisten und Chorleiter, der es verstand auch schon vor Corona das Internet für sich zu nutzen. „Seine Stücke können gut ins Ohr gehen, wovon etwas bleibt“, führte der Dirigent vor dessen Vortrag aus. Da Regentropfen ein Teil des Stückes ausmachen, bat Zink die Besucher künstlich durch Schnalzen mit den Fingern atemberaubend Regen zu produzieren, wofür er nach dem Vortrag für das gute Gelingen dankte. Wie bestellt, regnete es passend hierzu draußen in echt. Da „Goddess of Fire“ von Steven Reineke, der schöne Stücke schreibt, beim letzten Konzert so viel Spaß bereitet habe, war es Zink ein Anliegen dieses nochmals aufführen zu lassen. Mit temperamentvoller Art geht es um Feuer auf Hawaii, dem einzigen Wort auf der Welt mit zwei „i“. Gemeint sind die vier Vulkane auf der Insel,die jeweils eine Göttin haben. Um sie besänftigen zu können, bedarf jede einer eigenen Melodie. Den Abschluss bildete durchs Herz gehender südamerikanische Musik mit „Danzon No. 2“.

„Dem Applaus zu urteilen hat Ihnen das Konzert gefallen“, stellte der Vorsitzende fest. Als unüberhörbarer Zugabe-Wunsch wurde dem Publikum, zu dem auch der Ehrenvorsitzende Wilhelm Stößer (89) und seine Frau Esther (88) zählten, ein flotter Marsch geblasen, wozu begeistert zum Takt geklatscht wurde. Danach dankte Weihing allen, die zum guten Gelingen des Konzertes beigetragen haben und auch dem Publikum für den guten Besuch. pd